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»Der junge Bach«

Zusammenfassung:
Internationale Tagung zum jungen Johann Sebastian Bach und der Musikkultur in Thüringen im frühen 18. Jahrhundert 21.–22. November 2025 Bach-Archiv Leipzig (Sommersaal)

Inhalt:
»Johann Sebastian Bach gehöret zu einem Geschlechte, welchem Liebe und Geschicklichkeit zur Musik, gleichsam als ein allgemeines Geschenk, für alle seine Mitglieder von der Natur mitgeteilet zu seyn scheinen.« (Nekrolog auf J. S. Bach, 1754) Der junge Bach und seine Vorfahren sind für uns heute gleichsam ferne und fremde Gestalten; im Dunkel der Geschichte sind sie kaum zu greifen, und die wenigen gesicherten Daten und erhaltenen Dokumente lassen sich bislang nicht zu einem stimmigen Bild zusammenfügen. Die Bestimmung des historischen und künstlerischen Umfelds, das den jungen Bach geprägt hat, an dem er selbst zeitlebens sein Können maß und in das er sein eigenes Schaffen eingeordnet wissen wollte, ist auch heute noch eine große Herausforderung. Einige Dokumente deuten auf einen gelegentlich ungestümen, gegen die gesellschaftlichen Konventionen der Zeit verstoßenden und Vorgesetzten gegenüber auf Konfrontationskurs gehenden ‚jungen Wilden‘. Seine frühen Werke zeigen eine Neigung zum Experiment: zum kreativen Spiel mit den Form- und Gattungstraditionen seiner Zeit und zum Austesten von Grenzen. Bachs frühes Schaffen ist ein außerordentlich faszinierendes Repertoire und aufgrund einer schwierigen Quellenlage eine stete Herausforderung. Selten sind gesicherte Datierungen von Werken möglich, und auch über die Echtheit mancher Werke, lässt sich immer noch streiten. Erstmals seit 35 Jahren erfolgt zum 75. Jubiläum des Bach-Archivs wieder eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Frühwerks und seinen Voraussetzungen: dem Umfeld der »musicalisch-bachischen Familie« in Thüringen, dem musikalischen Leben zwischen städtischer Kirchenmusikpraxis und höfischen Konventionen an den Bach-Orten Eisenach, Ohrdruf, Lüneburg, Arnstadt, Mühlhausen und Weimar.

Links:
Zum Porgramm der Tagung

C. Hausmann